von Stumpfi

Der Thinking Day am 22. Februar ist ein Gedenktag der Pfadfinderbewegung, an dem an die weltweite Gemeinschaft der Pfadfinder und den gemeinsamen Geburtstag von Robert Baden-Powell, dem Gründer der Pfadfinderbewegung, und seiner Frau Olave, einer einflussreichen Leiterin der Pfadfinderinnen-bewegung, erinnert wird.

Erzählungen geben einer Gemeinschaft Ideale und inhaltliche Aufträge, oft auch Brauchtum, Traditionen und Sozialverhalten mit. Zu den Erzählungen der Pfadfinderinnen und Pfadfinder gehören Robert Baden-Powells Erfahrungen in militärischen Auseinandersetzungen in Indien und Afrika, die Freundschaft zur Urbevölkerungen, die Liebe zur Natur und Internationalität.
Teile einer Häuptlingskette aus den Burenkriegen, die Baden-Powell als Trophäe erbeutete, wurden in späteren Zeiten zu Symbolen für die Ausbildung der Leiterinnen und Leiter sowie zum sogenannten Woodbadge-Zeichen der Verbundenheit und Freundschaft.

Woodbadgehalstuch
Wolfszahnkette

1921 fand der erste Schulungskurs für Wölfligsführer statt. Anstatt das Holzabzeichen zu erhalten, wurde den Anführern ein nachgebildeter Wolfszahn auf einer Lederspitze präsentiert, die als Akela-Abzeichen bekannt ist.

Aber auch das Blasen des Kuduhornes bei Gemeinschaftsveranstaltungen wurzelt in jenen Erfahrungen Baden-Powells.

Kluft und Tracht haben selbstverständlich etwas von Uniform, sollen aber soziale Differenzen verwischen. Ganz typisch ist bei vielen auch der Pfadfinderhut/Barett.

Warum bin ich eigentlich Pfadfinderin oder Pfadfinder?
Anhand von Äußerlichkeiten und Riten vergewissert sich eine Gemeinschaft, wer sie ist. Ihr Leben gestaltet sich aus den Quellen. Die grundgelegte Pädagogik der Pfadfinderinnen und Pfadfindern ist mit der Pädagogik Maria Montessoris verwandt. Es geht um die individuelle Förderung junger Menschen in ihren Stärken und Interessen zu einem selbstbestimmten Leben (»Look at the boy. Look at the girl.«). Dazu gehören Fehlerfreundlichkeit und Ermutigung durch ein „Learning by Doing“ sowie die Formen von Pfadfindergesetz und Versprechen.

Ein Versprechen legen Pfadfinderinnen und Pfadfinder in unterschiedlichen Altersstufen und Funktionen feierlich ab. Hierbei sind die Kinder und Jugendlichen ganz persönlich gefragt:

  • Warum bin ich eigentlich Pfadfinderin oder Pfadfinder?
  • Was möchte ich als Pfadfinderin oder Pfadfinder erreichen?

Verantwortung gegenüber Gott (duty to god)

1908 hatte Baden-Powell in einem Handbuch ein einheitliches Versprechen für alle Pfadfinder formuliert. Verständlicherweise atmet es den Geist der damaligen Zeit:
“On my honour I promise, that –

  1. I will do my duty to God and King.
  2. I will do my best to help others, whatever it costs me.
  3. I know the Scout Law and will obey it”

Auf der Grundlage des Einheitstextes haben sich mittlerweile drei Prinzipien als Verantwortungsperspektiven herausgebildet. Sie dienen als Vorlage für ein persönliches, selbstständig formuliertes Versprechen, das in jeder Altersstufe neu abgelegt wird.

  1. Verantwortung gegenüber Gott (duty to god)
  2. Verantwortung gegenüber anderen (duty to others)
  3. Verantwortung gegenüber sich selbst (duty to yourself)

Das oben genannte soll uns am 22.Februar jeden Jahres daran erinnern, was Baden Powell und seine Frau Olave allen Pfadfinderinnen und Pfadfindern auf den Weg gegeben hat.
Die gelebten Werte des Pfadfindertums sind nicht veraltet, sie sind heute so aktuell wie 1907. Werte müssen nicht neu definiert werden, Werte müssen gelebt werden.

Gut Pfad

stumpfi

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